Überblick
Migration Ties – Einfluss der Milieu-Zugehörigkeit von MigrantInnen auf ihre transnationalen Verbindungen
Im Projekt Migration Ties werden MigrantInnen-Milieus in Österreich erstmals mit Hilfe der Sinus-Milieu-Methode erforscht und ihre milieu-spezifischen transnationalen Verbindungen analysiert.
Migration ist auch in Österreich seit vielen Jahrzehnten ein zentrales und gleichzeitig kontroversiell diskutiertes gesellschaftspolitisches Thema, wurde in der sozialwissenschaftlichen Forschung in Österreich allerdings relativ spät als Forschungsgegenstand entdeckt. Erst vor dem Hintergrund der vielfältigen Migrationsbewegungen ab den 1990er Jahren wird der Migrationsforschung zunehmend Relevanz beigemessen. Mittlerweile liegen zwar eine Reihe von Studien zur Lebenssituation und sozialstrukturellen Verortung von MigrantInnen sowie Untersuchungen bestimmter Gruppen vor, allerdings fehlt es bislang an Arbeiten, die sozioökonomische Faktoren und subjektive Einstellungen, Werthaltungen und Lebensstile im Sinne des Milieu-Ansatzes verknüpfen.
Diese Forschungslücke wird im Rahmen des Projekts Migration Ties geschlossen, indem erstmals eine Pilot-Studie durchgeführt wird, durch die MigrantInnen-Milieus mit Hilfe des Sinus-Milieu-Models in Österreich dargestellt werden können.
Aufbauend auf der Sinus-Milieu-Studie wird im Projekt Migration Ties eine weiteres Forschungsdesiderat aufgegriffen, indem mittels qualitativer Methoden erforscht wird, inwieweit die Milieu-Zugehörigkeit einen Einfluss auf die transnationalen Verbindungen von MigrantInnen hat. Dabei werden das MigrantInnen-Milieu-Model mit ExpertInnen aus Forschung und Praxis diskutiert sowie die milieuspezifischen transnationalen Verbindungen mit MigrantInnen in Gruppendiskussionen erörtert.
Auf Basis der Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Forschung werden abschließend evidenzbasierte Handlungsempfehlungen formuliert.